Mirco und Sandra... ein Neubeginn
Datum: 14.04.2020,
Kategorien:
Hardcore,
Mirco und Sandra... ein Neubeginn
Die 10 Jahre, die ich an der Seite meines geliebten Mannes habe verbringen dürfen waren die schönsten in meinem Leben! Doch das Schicksal hatte mit mir wohl andere Pläne. Warum die Fahrerin des blauen Polo auf die andere Fahrbahn geraten war, konnte sich niemand, auch nicht sie selbst, erklären. Wenn ich meinen Peter nicht noch mal nach IKEA geschickt hätte und er nicht genau in diesem Augenblick auf er viel befahrenen Bundesstraße gefahren wäre, es hätte irgend jemand anderen getroffen. Aber nein, ausgerechnet ER musste als „Landeplatz“ des Polos herhalten! Die Betonblöcke der Fahrbahnbegrenzung hatten den Wagen ausgehoben und direkt AUF das Auto meines Peters fallen lassen. Die Bemühungen des Rettungssteams waren vergeblich, mein Peter verstarb noch an der Unfallstelle. Die Polofahrerin überlebte mit nur leichten Verletzungen.
Zwar hat sie das Gericht für schuldig befunden, aber das brachte mir meinen Peter auch nicht zurück! Da tröstet es mich auch nicht, dass während der Zeit bis zum Prozess der Ehemann der Fahrerin sich von ihr getrennt hatte und auch sie, wie er und ich, nun allein mit dem Erlebten umgehen müssen.
„Hallo Frau Jansen, erkennen Sie mich noch? Ich bin... der Ex der Unfallfahrerein, die Ihren Mann so jäh aus dem Leben gerissen hat. Hab Sie schon ein paar mal hier im Einkaufszentrum gesehen, aber nie den Mut aufgebracht, Sie anzusprechen. Bis heute! Jetzt, nach einigen Monaten hab ich mich endlich getraut! Darf ...
... ich Sie auf einen Kaffee einladen? Würde mich sehr gerne mal ausführlich mit Ihnen unterhalten“. Ich muss zugeben, dass mich das schon sehr überrascht hat, von IHM angesprochen zu werden! Ein eher unscheinbarer Mann so um die vierzig und damit ein wenig älter als ich selbst. Einzig seine Augen, sein Blick waren mir aus dem Prozess noch in Erinnerung geblieben. Außer meinen gelegentlichen Besuchen hier im EKZ war ich in den letzten Monaten nur selten raus gegangen. Wollte mich einfach nur verkriechen, niemanden sehen, nur allein sein.
Keine Ahnung was mich genau dazu bewegt hat, aber ich sage JA zu seiner Einladung! Da sitzen wir uns nun also im Café gegenüber. Er bringt mich dazu, ihm zu erzählen, wie es mir geht, wie ich den schmerzlichen Verlust weggesteckt habe... nämlich gar nicht! Ihm geht es da nicht viel anders, auch er leidet sehr unter der Trennung von seiner Frau. Aber es ging einfach nicht mehr, man hat sich auseinander gelebt. Im Laufe des Gespräches biete ich ihm das DU an, was er sehr gern annimmt. „Mirco heiße ich, und Du? Sandra, richtig?“ „Ja, das stimmt. Aber auf den Kuss möchte ich dann doch verzichten, einverstanden?“ frage ich ihn. „Alles in Ordnung Sandra, wir sind alt genug, dass wir sowas nicht brauchen“ antwortet er, wobei ich meine Augen irgendwie nicht von ihm lösen kann. Wir merken gar nicht, wie die Zeit vergeht, die wir uns hier unterhalten. Irgendwann kommt dann die Bedienung zum abkassieren, sie hätte jetzt Feierabend.
„Ups, wir sitzen ja ...