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Der Schmied aus Intal 5/38
Datum: 23.03.2020, Kategorien: Hardcore,
Kapitel 5 Später ging ich nachdenklich zurück. Die Bilder vor meinen Augen wühlten mich auf. An der Schmiede angekommen, hörte ich das pochen des Hammers und ich beschloss, bereits an dem Tag mitzuarbeiten. Es brachte mich auf andere Gedanken. Alois wundete sich, dass ich meine freie Zeit lieber bei der Arbeit verbrachte, hatte aber nichts dagegen. Er überreichte mir eine ältere Lederschürze zum Schutz gegen die Funken. Danach zeigte er mir, wie ich mit einem großen Hammer zuschlagen musste, damit keine Riefen in das Metall getrieben wurden. Schnell verstand ich und wir arbeiteten Hand in Hand. Ich schlug zu und er drehte unter meinen präzisen Schlägen das Metall. Zwischendurch kümmerte ich mich um das Feuer und bediente den Blasebalg, um das Metall auf die erforderliche Temperatur zu bringen. Alois zeigte mir, welche Farbe das glühende Metall annehmen musste, damit es optimal verarbeitet werden konnte. Wurde die Glut zu hell, sprich weiß, wurde es zu weich, und wenn es zu dunkel, sprich rot wurde, war es zu hart, um gut geformt werden zu können. Was mir auffiel, war die Holzkohle, mit der was nicht in Ordnung war. Ich ging zu einem der Säcke, in denen es gelagert wurde, und tauchte meine Hand hinein. Hier holte ich eine Handvoll heraus und sah sie mir genauer an. Sie war nicht gut, das Holz war nicht richtig verkohlt, gleichzeitig war die Feuchtigkeit zu hoch. In der Art brannte die Holzkohle nicht optimal. Bei hoher Hitze würde sie nicht lange brennen und ...
... schnell an Kraft verlieren. Das bedeutete geringere Ausbeute an Energie oder anders gesagt, man zahlte zu viel für eine minderwertige Ware. „Die Holzkohle ist nicht gut!“, meinte ich mehr für mich selber, doch Alois bekam es mit. Er sah mich fragend an und schüttelte verständnislos den Kopf, auch wenn er wusste, dass ich bei einem Köhler gearbeitete hatte. „Du meinst, es gibt bessere? „Sicher. Wenn ich einen entsprechenden Platz bekommen würde, dann könnte ich welche für dich machen!“ Alois dachte einen Moment darüber nach, runzelte dabei die Stirn. „Hmmmm. Hinter dem Haus wäre es möglich, aber bau das Ding nicht zu dicht am Haus, sonst bekomme ich Ärger von meinen Frauen, wenn der zusätzliche Rauch in die Zimmer zieht. Und denk dran, ich brauchte dich in der Schmiede, ich haben dieses Jahr besonders viele Aufträge und benötige deine Arbeitskraft hier und nicht am Meiler!“ „Geht klar, dafür brauche ich nicht viel Zeit. Wird ein kleiner, nach dem ich ab und zu schauen muss. Das geht schnell!“ „Gut, dann mach es. Vielleicht hast du ja recht und es hilft uns in der Schmiede!“ Beide waren wir zufrieden mit der Lösung. Alois musste meine Arbeitskraft nicht entbehren. Ich konnte einen zusätzlichen, nützlichen Dienst leisten, den ich gerne für ihn in Angriff nehmen wollte. Eines Nachts, ich war noch nicht eingeschlafen, hörte ich was aus dem Nebenraum. Die Tür war nicht geschlossen, sondern stand weit offen. Ich starrte in die Dunkelheit und dachte über ...