Eine schöne Erinnerung
Datum: 03.03.2020,
Kategorien:
Romantisch
... und unsere Zimmer sind ausgesprochen gemütlich eingerichtet. Sie liegen im Obergeschoß mit herrlichem Blick auf den Fjord.
Unser Abendessen ist köstlich, Seeteufel mit leckeren Beilagen-Krabben-Muscheln und Schinkenwürfeln. Bei einer Flasche Pinot gris vergessen wir die Strapazen des Tages schnell. Claudia taut recht bald auf und beteuert immer wieder, wie gern sie mich begleiten würde und wie gut ihr die Zusammenarbeit mit mir gefällt. Dabei sieht sie mich so lieb an, dass mir höchst angenehme Gedanken durch den Kopf schwirren. Ich bestelle noch eine Flasche Wein und wieder schaut sie mir in die Augen, diesmal mit einem geheimnisvollen Lächeln. Unsere Gespräche werden persönlicher, immer mehr merke ich, was für ein lieber Mensch sie ist. Ich empfinde eine große Zuneigung zu ihr und spüre das gleiche auch von ihr.
Ab und zu legt sie ihre schöne Hand auf meine, zieht sie schnell wieder zurück, blickt mich an und unsere Hände berühren sich wieder. Anfangs bin ich etwas irritiert, eine so hübsche junge Frau und ich, fast 20 Jahre älter als sie und dazu noch ihr Chef? Meine Gedanken schlagen Kapriolen, meine Fantasie verheißt mir Wünsche, die in Erfüllung gehen könnten. Claudia legt eine Hand auf meinen Arm und sagt:" Komm Mike, lass uns schlafen gehen, der Tag war lang genug"--nur wenige gute Freunde nennen mich Mike—Unbewusst ist sie zum vertraulichen "Du" übergegangen, ganz natürlich und unbeschwert. Ich lege meinen Arm um ihre Schulter, ziehe sie sanft an mich und ...
... hauche einen Kuss auf ihre Schläfe. Sie sieht mich wieder lächelnd an, aber ihre Augen sind dabei ernst. Sie nimmt meine Hand und wir gehen die Treppe hinauf ins Obergeschoss zu unseren Zimmern. Vor meiner Zimmertür bleiben wir stehen, sehen uns an und Claudia sagt:" Wir sehen uns noch, Mike" und kommt ganz nah an mich heran, ich lege die Arme um sie und küsse sie. Ihre Lippen öffnen sich und ihre Zunge kommt mir ein wenig entgegen. Unser Kuss wird leidenschaftlich, unser Atem beschleunigt sich. Sie reißt sich plötzlich los von mir, sieht mich wieder ganz ernst an und geht in ihr Zimmer. Ich stehe ein wenig ratlos vor meiner Zimmertür, folge ich ihr? Oder gehe ich in mein Zimmer? Ich gehe in mein Zimmer, setze mich ans Fenster und starre hinaus. Ich sehe nicht, was draußen ist, sehe nur Claudias Gesicht vor mir.
Ich reiße mich los von meinen Gedanken und gehe unter die Dusche. Lange stehe ich unter dem heißen Wasserstrahl und eben so lange unter dem eiskalten. Ich zittere als ich aus der Dusche trete, nicht allein wegen der Kälte. Eingehüllt in einen flauschigen Bademantel sitze ich im Sessel am Fenster. Wieder erscheint mir Claudias Gesicht im Spiegel des Fensterglases vor dem dunklen Hintergrund der hereinbrechenden Nacht. Ich sehe sie ganz deutlich, sie lächelt und streckt eine Hand aus. Ich zweifle an meiner Wahrnehmung und drehe mich um. Da steht sie, im gleichen Bademantel der Pension, mit noch feuchtem Haar und lächelt mich an, erwartungsvoll-geheimnisvoll. Ich springe ...