Die Turnhalle, prägende Veränderung 05
Datum: 20.02.2020,
Kategorien:
Transen
... Mädchenkleidung kennen, ich werde mich halt denen näher anschließen.
Vor dem ersten Schultag nach den Ferien hatte ich schlichtweg „Schiss". Konnte ich wirklich mögliche Anfeindungen und die damit verbundene Verachtung ertragen? Lisa war mir wirkliche eine Hilfe und sprach mir immer wieder Mut zu. Es war verabredet, dass Herr Meier und der Klassenlehrer eine kurze Erklärung abgeben wollten. Dann sollte ich in Mädchenkleidung den Klassenraum betreten. Mit zitternden Knien betrat ich den Raum. Ein Raunen ging durch den Raum. Plötzlich fingen alle Mädchen an zu klatschen. Ich glaube nicht, dass alle Mädchen ‚näher' an mir interessiert waren, aber sie fanden es gut, dass ich den Mut hatte, meinen Weg zu gehen. Es fielen sogar einige Komplimente, denn Meine Mutter und Lisa hatten sich Mühe gegeben, mein Erscheinungsbild mädchenhaft zu gestalten, aber dabei ‚neutral' auszusehen. Das betraf neben der Frisur auch die Kleidung. Mein geliebter Busen musste ja nicht unbedingt sofort erkannt werden. Die Mädchen haben es aber doch gesehen -- und lächelten. Ich stellte mich 15 Sekunden vorn an die Tafel, dann ging ich zu meinem Platz, wo Sandra schon auf mich wartete. Und die Jungen? Wie zu erwarten, zwar nicht lautstark, aber überwiegend abfällig. Worte wie schwul, tuntig, Transe fielen im Beisein des Rektors Herr Meier nicht, aber das holten sie später auf dem Schulhof nach. Erstaunlicherweise ging mir das „am Arsch vorbei".
So lebte ich die nächsten zwei Monate als immer ...
... Mädchen, auch in der Schule. Die negative Anmache hatte sich auf fast Null reduziert, es war auch für dien Jungens Alltag geworden. Gut, ich wurde etwa ausgegrenzt, aber das machte mir nichts aus. Im Gegenteil, die rüden Machosprüche hatte ich noch nie gemocht.
Aber zu meinem Seelenleben. Ich verbrachte unruhige Nächte, träumte wachte häufig auf und grübelte und grübelte. Wo will ich hin. Dann entschied ich mich. Eines Nachmittags war ich allein mit meiner Mutter im Wohnzimmer. Ich trat auf sie auf sie zu und nahm sie fest in meine Arme und seufzte. Mutter nahm mein Gesicht in ihre Hände und fragte leise: was ist? Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und flüsterte leise: Mama, ich will einen richtigen Busen, so wie du, und ich möchte auch ‚unten rum' so sein wie du oder Lisa. Jetzt war es raus. Meine Tränen flossen. Mutter schaute mich lange an: ich habe es geahnt, nein ich habe es gewusst, dass du eines Tages diesen Wunsch verspürst. In dem Moment betrat mein Vater das Wohnzimmer und sah meine Mutter und mich eng verschlungen beieinander stehen. Christiane ist was? Mutter klärte ihn auf, so dass er auch an uns herantrat. Wir bildeten eine Dreier-Umarmungsgruppe.
Am Abend saß dann die ganze Familie im Wohnzimmer und besprach das neue, weit reichende Thema. Mutter berichtete gleich, ich hatte das schon vorausgesehen und hatte mich schon einmal schlau gemacht, wie denn solch eine Prozedere ablaufen kann. Klar, wir müssen alle möglichen medizinischen Stellen aufsuchen. Und ...