1. Ein halbes Jahr USA - Teil 02


    Datum: 12.02.2020, Kategorien: Erstes Mal

    ... Lastwagenfahrer und daher meist nur am Wochenende zuhause. Und Rita war berufstätig und daher den halben Tag außer Haus. Dummerweise war ihr Büro aber in der gleichen Straße wie unser Haus und sie kam immer mal wieder vorbei um Sachen zu holen und nach uns zu schauen. Stephan hatte die rettende Idee. Wenn wir uns in meinem Zimmer alleine sein wollte, gingen er und Julia in den Garten. Von da war die Straße zu sehen und so konnten sie uns warnen wenn Rita im Anflug war.
    
    Als uns Rita allerdings wieder ins Wohnzimmer holte, stellte sich heraus, dass die Geschichte zwischen Lena und mir schon aufhören sollte, bevor sie richtig begonnen hatte. Drei der Elternpaare hatten sich dazu entschieden, je eines der Kinder bei sich aufzunehmen. Stephan kam bei Freunden von Rita und Pete unter, die auch in Northwood wohnten. Die Gasteltern von Lena und Julia kamen jedoch aus anderen Städten. Da wir alle keinen amerikanischen Führerschein hatten, war damit quasi ausgeschlossen, dass wir uns noch mal treffen konnten, ohne das irgendein Erwachsener dabei war.
    
    Der Abschied war natürlich hart. Wir vier hatten uns alle richtig gut angefreundet und vor allem Lena und ich hatten uns ein wenig ineinander verguckt. Wenn ich ehrlich bin, war ich aber auch ein bisschen erleichtert. Wäre das zwischen Lena und mir noch weiter gegangen, hätte ich Probleme gehabt, die Vereinbarung mit Tanja, dass wir keinen Sex mit anderen haben, aufrechtzuerhalten.
    
    Und in den USA mit einer Deutschen ...
    ... zusammenzukommen, würde bestimmt weder dazu führen mein Englisch zu verbessern, noch viele neue Freundschaften aufzubauen.
    
    Nach dem die beiden Mädels weggezogen waren, telefonierte ich zunächst noch ab und zu mit Lena, aber auch das war schnell zu Ende. Dafür freundete ich mich mit Stephan immer besser an. Wir waren quasi unzertrennlich und als der Schulanfang vor der Tür stand, hatten wir nicht nur die meisten Kurse zusammen, sondern spielten nachmittags auch gemeinsam im Fußballteam der Schule. Wir lernten außerdem schon ein paar zukünftige Mitschüler und Mitspieler kennen und trafen uns mit diesen.
    
    Schließlich war es so weit - der erste Schultag. Stephan und ich nahmen den gleichen Schulbus, der bei jedem Schüler direkt vor der Einfahrt hält. An der Schule angekommen, bekamen wir einen Spind zugewiesen, in dem wir unsere Schulsachen verstauen konnten und ein Schloss dafür. Den Spind hatte ich schnell gefunden, mit dem Schloss wusste ich allerdings überhaupt nichts anzufangen. Es hatte keinen Schlüssel sondern ein Rad, an dem man drehen konnte, mit Nummern drumherum. Auf der Verpackung standen zudem drei Zahlen. Ich versuchte ein paar Mal nacheinander die Zahlen anzusteuern, aber das Schloss wollte nicht aufspringen.
    
    Hilfesuchend schaute ich mich um. Neben mir stand ein Mädchen mit rotbraunen Haaren, dass mir den Rücken zugedreht hatte. Ich tippte ihr an die Schulter und bereute es im nächsten Moment. Das Mädchen drehte sich um und funkelte mich böse an. Mir blieb das Herz fast ...