Ungewöhnliche Dinge geschehen an den ungewöhnlichsten Orten
Datum: 22.01.2020,
Kategorien:
Reif
Ungewöhnliche Dinge geschehen an den ungewöhnlichsten Orten.
So auch an diesem Sonntagnachmittag. Der alte Mann schlenderte durch die Straßen der Stadt, ein Ritual, das er seit seiner Berentung vor drei Jahre, zu einem festen Bestandteil seines Lebens gemacht hat. Immer, wenn das Wetter es zuließ, und nach einem Mittagessen seiner stetts unzufrieden Frau, machte er sich auf den Weg in die Innenstadt. Es war Spätsommer und bald würde das Wetter umschwenken. Aber heute war es angenehm warm, als er aus dem Bus ausstieg. Eine Brise fuhr durch sein dünnes Haar und brachte sie durcheinander. Früher war er auf seine dichten, braunen Haare stolz gewesen, die er zu verwegenen Frisuren formte, aber das lag eine Ewigkeit in der Vergangenheit. Jetzt genügte es, wenn er die länger gewachsenen Haare über seine kahle Stelle zurecht rückte, um den Anschein von Haar zu wecken. Nun, die Eitelkeit war auch alt geworden und in letzter Zeit sehr ruhig geworden. Der alte Mann hatte sich schon längst damit abgefunden, dass sein einst durch die harte Arbeit geformter Körper, jetzt verwelkte. Sein Bauch hatte enorm an Umfang zugenommen und zog den alten Mann nach Vorn und gab ihm eine leicht gebückte Haltung. Er tat was er konnte, um den Umfang mit seinen Spaziergänger etwas in Griff zu bekommen, aber seine Frau kochte einfach zu gut. Sie hatte ihr Können in den letzten Jahren noch weiter verfeinert und auch die Kunst, ihm auf den Geist zu gehen. Ein Blick von ihr genügte, und er wusste, dass es ...
... Zeit war zu gehen. Diese vertrocknete alte Frau war früher halbwegs schön gewesen und sie hatten viel Spaß miteinander, aber wenn er sie gelegentlich berührte, warf sie ihm einen angewiderte Blicke durch ihre Brille zu. Er konnte sich nicht mehr erinnert, wann er das letzte Mal mit ihr intim gewesen war, so lange lag es zurück und seine Annäherungen waren nur eine Art schlechter Witz, denn er bezweifelte, dass er überhaupt eine Erektion bekommen würde. Ja, sie war morgens manchmal noch da und er genoss das Gefühl, aber dann war sie wieder weg, so schnell wie sie gekommenen war. Man wird nicht jünger, dachte der alte Mann bei sich, rückte sein Haar zurecht und richtete seine Schritte Richtung des nahen Parks, um seinen Spaziergang zu beginnen. Was aber eindeutig jung war, waren die Menschen, besser gesagt eine Gruppe von jungen Frauen, die sich in der Nähe eines wartenden Busses aufhielt. Vermutlich fuhren sie demnächst los und dementsprechend war die Stimmung sehr gehoben und ausgelassen. Soweit der Alte es sagen konnte, handelte es sich um eine Studentinen der nahen Universität. Die Gruppe war laut und das Lachen hallte von dem Bahnhofsgebäude zurück. Der alte Mann mochte keinen Lärm mehr und warf den jungen Frauen einen deutlichen Blick zu. Das hätte er sich sparen können, denn für sie war er Luft und sie beachteten ihn nicht weiter, als er an ihnen vorbeizog. Sein Blick wanderte über die Gestalten und trotz seines Alters war er noch immer ein Mann und seine Augen wanderten ...