1. Beziehungsunfähig 09


    Datum: 22.01.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    Ein schrecklicher Mensch
    
    Acht Wochen waren seit der Nacht mit Kathi vergangen. Wochen, in denen ich mir über vieles Fragen stellte. Fragen, welche ich lieber ihr hätte gestellt hätte, aber das ging nicht.
    
    Ich konnte Kathi einfach nicht mehr erreichen. Und als ich von ihrer neuen Beziehung erfuhr, musste ich mich selbst zwingen, sie in Ruhe zu lassen.
    
    Ein Teil von mir nahm an, dass das nur was Vorübergehendes sein würde, und ich ein wenig warten müsse. Heute weiß ich es besser. Gut zwei Jahre später sollte Kathi diese temporäre Liaison ehelichen.
    
    Aber das wusste ich natürlich damals noch nicht, weswegen ich alleine mit meinen Fragen leben musste.
    
    Letztlich kam ich zu dem Schluss, dass Kathi wohl nicht bewusst gewesen war, dass ich vor ihr noch keiner Frau beigewohnt hatte. Das sie meine Erste gewesen war. Und ich dachte auch nicht, dass sie mich anschließend mit ihrer Abwesenheit quälen wollte, sondern die gemeinsam verbrachte Nacht als tröstendes Zusammensein zweier guter Freunde empfunden hatte.
    
    Vielleicht war es ihr auch unangenehm, wenn jemand davon erfuhr; aber das konnte ich nur spekulieren.
    
    Obwohl die Anzeichen für diese Haltung wahrscheinlich waren, da sie ja offensichtlich nie ernsthafte Interessen mit mir gehabt hatte.
    
    Aber so kühl und rational ich das auch analysierte, und es sich jetzt sicherlich liest; sie ging mir nicht aus dem Kopf. Tags und Nachts. Vor allem Nachts. Jedoch ich wollte weder ihr, noch einer möglichen gemeinsamen Zukunft ...
    ... schaden, und so behielt ich unsere gemeinsame Nacht für mich.
    
    Hatte ich in dem vorangegangenen Teil geschrieben, dass alle in meinem Bekanntenkreis liiert waren, und Kathi mit ihrer Trennung eine Ausnahme zu bilden schien, so wurde ich alsbald eines Besseren belehrt. Rückwirkend schien Kathi nur der Anfang einer massenhaften Trennungswelle gewesen zu sein.
    
    Nach und nach zerbröckelten mehr und mehr Beziehungen vor meinen Augen; manche leise, die Meisten jedoch mit Getöse. Viele kehrten auch ihrem 'alten' Freundeskreis den Rücken. Als ob sie vor den Geistern der Vergangenheit fliehen wollten. Manche zogen sogar in andere Regionen. Aber das war eher die Ausnahme.
    
    Yvonne und Bernd, passe. Von jetzt auf gleich.
    
    Cindy und Nils. Na gut, bei denen war es abzusehen gewesen. Und auch für beide das Beste. Meiner bescheidenen Meinung nach.
    
    Cindy hatte allerdings anschließend ein noch schlechteres Händchen für einen potenziellen Partner bewiesen. Aber wie sagt man; wo die Liebe hinfällt wächst kein Gras mehr. Oder so ähnlich.
    
    Eine Trennung muss ich Zuge meiner Geschichte etwas näher beleuchten. Gerade, weil sie so bizarre Wendungen in meinem Leben verursachte.
    
    Das war die Trennung von Jens und Allessa.
    
    Ohne Jens unnötig schlecht machen zu wollen; er war der typische Taugenichts. Ungefähr so groß wie ich, schlaksig im Auftreten.
    
    Sein Leben bestand aus Zocken, sowohl Computerspiele als auch Geldautomaten, und dem Verzehr von Genussmitteln der legalen und illegalen ...
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