1. Zurück von der Tagung


    Datum: 15.01.2020, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    Nach nur kurzem Schlaf war ich wieder aufgewacht. Schlaftrunken richtete ich mich auf und hörte meinen Mann, wie fast jede Nacht, neben mir schnarchen. Durch die halb geöffnete Tür hörte ich noch Stimmen von unten. Die spontane Party unserer Kinder war also noch nicht zu Ende. Gestern Abend hatte unsere Tochter und ihre beste Freundin, nachdem sie das Frauen-Doppel beim jährlichen Badmintonturnier ihres Vereins gewonnen hatten, mit einigen anderen aus ihrem Freundeskreis bei eine kleine, spontane Siegesfeier abgehalten. Plötzlich standen immer mehr ihrer Freunde mit allerlei Getränken vor der Tür und unser Haus füllte sich schnell mit den anderen Teilnehmern der Turniers sowie weiteren Bekannten. Ich war mitten im Geschehen gewesen und hatte auch etwas getrunken. Aber als es später wurde, verabschiedete sich erst mein Mann und auch bei mir kam die Müdigkeit durch. Da nur noch junge Leute da waren, klinkte ich mich aus und ging nach oben. Der Tag war recht lang gewesen, nicht nur durch das Turnier bei uns im Verein.
    
    Heute Morgen hatte ich mich mit meiner besten Freundin Sabine getroffen. Sie war schon länger von einer Tagung zurück, zu der sie vor über zwei Wochen etwas schlecht gelaunt aufgebrochen war. Sie hatte mich spontan am Freitag Abend angerufen und wollte mich mal wieder sehen. Sie war drei Jahre jünger als ich, wir kannte ans aus dem Studium und eine echte Schönheit. Sie war fast einen ganzen Kopf größer als ich und immer noch recht schlank. Lag vielleicht auch ...
    ... daran, das sie keine Kinder hatte, sondern nach unserem gemeinsamen Jurastudium Karriere gemacht hatte. Während ich hingegen den Weg als Hausfrau und Mutter eingeschlagen hatte. Also haben wir auch im Verein getroffen, da wir die Leere der Tennisplätze auszunutzen, die durch das Badmintonturnier entstanden war. Vielleicht konnte ich auch wegen diesem heutigen Treffen mit Sabine nicht schlafen. Was sie mir erzählt hatte, ging mir nicht aus dem Kopf. Irgendwie hatte ich schon heute morgen das Gefühl gehabt, als wir uns bei uns auf dem Parkplatz des Vereins getroffen hatten, dass sie irgendwie verändert war, dass sie mir etwas sagen wollte. Im Laufe der vielen Jahre, die wir befreundet sind, hatte ich sie sehr gut kennengelernt. Aber sie zögerte, rückte damit zuerst nicht heraus, was ihr auf dem Herzen lag. Jedenfalls lag ich deswegen, trotz bleierner Müdigkeit, wach im Bett.
    
    Langsam richtete ich mich weiter auf und verspürte den Drang aufzustehen, war aber noch unentschlossen. Vielleicht war es Neugier, vielleicht wollte ich aber auch nur dem Schnarchen entkommen. Da ich nicht das Gefühl hatte, schnell mehr einschlafen zu können, setzte ich mich auf den Bettrand und lauschte angestrengt den Stimmen, die von unten kamen. Schlaftrunken, wie ich war, konnte ich nicht heraushören, ob es nur zwei oder vielleicht doch mehrere waren, die da unten noch lachten und scherzten. Der eine oder andere Schallfetzen kam mir bekannt vor, andere wiederum konnte ich nicht zuordnen. Aber etwas in ...
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