1. Im Netz gefangen (1)


    Datum: 14.11.2019, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... musste schlucken. Schmerzlich war ihm bewusst, dass er ... wäre er nicht der Vater, sondern ein Beleuchter oder Fotograf ... das Angebot sicher auch annähme ... das feste Muskelfleisch zu streicheln, an den herrlichen Halbkugeln zu saugen und seinen Pfahl in die rosig feuchte Grotte zu stoßen.
    
    Hier stehst du und denkst über die Möse deiner eigenen Tochter nach! Verzweiflung erfasste ihn wie eine dunkle Woge, als ihm dieser Gedanke bewusst wurde. Nur mit Mühe hinderte er sich daran, sie den Abend über ständig anzustarren. Etwas weniger Mühe kostete es ihn, sich den Ratschlägen seiner Ex entsprechend zurückzuhalten. Er war innerlich wie gelähmt vom Widerstreit seiner Empfindungen und sehr überrascht, als sie am nächsten Tag seine angenehme, unerwartet ruhige Art lobte.
    
    Dennoch ... oder vielleicht gerade deshalb ... erfuhr er im Lauf des Abends einiges, das wie bunte Puzzlesteine zu einem vorerst noch lückenhaften Bild passte. Sarah sprach nur in Andeutungen von ihrer Arbeit, erzählte belanglose Anekdoten, die Gary und seine Ex zufriedenstellten, in seinen Ohren jedoch verräterische Details enthielten. Wenn es nur um Modeaufnahmen ging, weshalb wurde dann zum Beispiel ein Shooting abgebrochen, als sich in dem vermeintlich leer stehenden Nachbarhaus plötzlich Leute zeigten?
    
    Eine echte Überraschung erwartete ihn am Ende des Abends. Vielleicht hatte seine Zurückhaltung Eindruck auf Sarah gemacht. Jedenfalls lud sie ihn für den nächsten Abend zu sich ein:
    
    "Keine ...
    ... Party, nur Essen. Vielleicht ist Jana oder Nat dabei." Das waren zwei ihrer Mitbewohnerinnen. "Sei um sieben da. Nimm am besten ein Cab. Tygo Drive 3, das ist gar nicht so weit von hier, hauptsächlich den Laurel Canyon Boulevard rauf."
    
    * * *
    
    Erwartung und Nervosität jagten wie Stromstöße durch seinen Körper, während er äußerlich ruhig in dem Taxi saß, das sich die gewundenen Bergstraßen emporschlängelte. Bombastische Villen waren vereinzelt zwischen den Bäumen und Büschen zu sehen; Klaus war überrascht, wie dicht die Vegetation hier auch außerhalb der Privatgrundstücke wuchs. Schließlich hielt das Taxi am Ende einer schmalen Sackgasse vor einem breiten Holztor, das gut der Eingang zu einer spanischen Mission hätte sein können.
    
    Er zog an dem schmiedeisernen Griff, von dem eine Kette ins Innere eines der weiß verputzten Torpfosten lief. Ein Summen und Klacken zeigte ihm, dass das Tor entriegelt war. Er stieß es auf ... und war überwältigt. Die hohe Mauer hatte einen wahren Tropengarten verborgen, durch den der Fahrweg sich weiter bergan schlängelte. Riesige Farne, Palmen und leuchtend bunte Blütenpflanzen wucherten förmlich auf beiden Seiten des Weges. Dann öffnete sich der Blick auf das Haus, und im ersten Moment wirkte es fast enttäuschend bescheiden in der Pracht des Parks ... einstöckig und ebenfalls dem Stil früherer, spanischer Missionen nachempfunden. Er wusste noch nicht, dass er nur das oberste von drei Stockwerken sah, die terrassenförmig in den jenseitigen Hang ...
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