1. Zauberhaft


    Datum: 21.10.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... soll ich kommen?"
    
    Sie gab mir Ort und Beginn. Ich sollte legere Kleidung anziehen, nichts mitbringen und mich auf die alten Schulkameraden freuen. Sie wären fast alle da. Wir waren alle so Mitte dreißig, hatten uns bis auf wenige Ausnahmen seit der Schulzeit nicht mehr gesehen.
    
    Es wurde ein fantastischer Abend. Unendlich viele Neuigkeiten wurden ausgetauscht, selten getanzt, wenig getrunken. Morgens um halb sechs verabschiedeten sich die letzten Gäste und Cora und ich waren allein. Und wieder fühlte ich mich verlegen wie damals als Fünfzehnjähriger. Ich hatte mich geändert, so manchen Rock durchgebügelt, war nie um einen guten Anmachspruch verlegen, aber bei Cora versagte ich total.
    
    "Hilfst du mir?", fragte sie.
    
    Wir räumten die Spülmaschine ein, brachten auch sonst die Wohnung halbwegs in Ordnung.
    
    "Ich kann es nicht ab, am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen aufzuwachen und die ganze Arbeit noch vor mir zu haben", entschuldigte sie sich.
    
    "Macht mir nichts aus", erwiderte ich und ergänzte: "Ich werde dann jetzt gehen", als wir fertig waren.
    
    "Du kannst auf der Couch schlafen, wenn du möchtest", lud sie mich ein. "Die Reste müssten für zwei Frühstücke reichen."
    
    Das war leicht untertrieben. Die Reste würden auch noch fürs Abendessen langen. Ich hatte absolut keine Lust zu gehen, aber keine Ahnung, wie ich's anstellen sollte. Coras Angebot lag daher voll auf meiner Linie. Sie hatte sich verändert, ja, war voller geworden, wog ein paar Kilo mehr. Aber wer ...
    ... nicht? Ihre Schönheit hatte sie ins Erwachsenendasein hinüber gerettet. So wie ich meine Schüchternheit ihr gegenüber.
    
    Mein "Wenn du willst", war sicher nicht die optimale Antwort.
    
    Sie schaute mich prompt fragend an.
    
    "Lass uns noch ein Glas zusammen trinken, ja?", schlug ich vor.
    
    "Gerne", sagte sie und legte noch einen Sampler auf.
    
    Der dritte Titel war "unser" Lied. Ich fasste mir ein Herz und forderte sie zum Tanzen auf, einen schönen langsamen Blues. Wiegte sie in meinen Armen. Roch den Duft ihrer Haare. Sie schmiegte sich an mich, wie ich es nie zu hoffen gewagt hätte und legte beide Arme um meinen Hals.
    
    "Erinnerst du dich noch an damals?", fragte ich, schon wieder mit einem Steifen in der Hose.
    
    "Woran soll ich mich erinnern?", fragte sie unschuldig.
    
    Ihre Augen sprachen Bände. Das Luder wusste genau, worauf ich ansprach.
    
    "Daran", sagte ich und schob meinen Unterleib vor.
    
    Im Handeln war ich besser als im Reden. Das letzte Glas hatte mich mutiger gemacht.
    
    "Ach das", meinte sie salopp, "ja, ich kann mich schwach erinnern. Da war so eine Kleinigkeit."
    
    Sie hob ihr Gesicht, bot mir ihre Lippen zum Kuss. Unsere Zungen trafen sich, gerade als das verdammte Stück zu Ende war. Ein hammerharter Rock folgte.
    
    "So nicht", fluchte sie und wechselte die CD.
    
    Sie kam zurück in meine Arme, wir küssten uns erneut und sie begann mein Hemd aufzuknöpfen. Ihre Hand durchwühlte meinen Brustpelz, während ich ihr die Bluse aus der Hose zog und ihren nackten ...
«1234...17»