Niemals Teil 5 (Roman)
Datum: 03.10.2019,
Kategorien:
Reif
... Ball. Wenn ich mal einen nicht bekam, bückte ich mich und hob ihn wieder auf.
„Alle mal herhören. Daria war so freundlich, uns vorzumachen, wie man den Ball nicht aufhebt. Wer kann uns zeigen, wie es Rücken schonender geht?“
Tischler Dennis trat vor. Er warf seinen Federball auf den Boden und hob ihn, nur mit dem Schläger wieder auf. Er war ein wenig fülliger, hatte aber ein ansprechendes Gesicht.
„Sehr gut, Dennis. Geht jetzt einen Platz weiter.“
Aus dem Augenwinkel beobachtete ich den großen Gunnar, wie er fast jeden Ball zurückschlug. Wow. Ich zählte die Spieler ab und freute mich, auf einen Ballwechsel mit ihm.
Der Mann war nicht nur ordentlich groß, sondern auch spindeldürr. Trotzdem konnte man seine Muskeln deutlich erkennen. Toller Anblick. Zack, flog ein Ball an meiner Nase vorbei. Ups.
„Daria, nicht bücken und verausgabe dich nicht, du hast noch eine halbe Stunde vor dir!“
Na toll. Immer ich. Ich grinste und streckte ihm die Zunge aus. Die zuschauenden Kinder lachten.
Nach zwei weiteren Partnerwechseln, stand ich dem neuen Masseur gegenüber. Wir grinsten und nickten uns zu. Dann schlug Gunnar den erste Ball zu mir.
Ich ließ mich von nichts ablenken und jagte dem Ball hinterher. Und gab ihn zurück.
Mir gingen nur zwei Bälle durch und ihm nur einer. Klasse Schlagabtausch. Toller Spieler. Irgendwer hatte mir erzählt, dass er eigentlich Badminton spielte. ...
... Anpassungsfähig, sportlich, aktiv, freundlich. Schöne Vorzüge. Ich beschloss ihn zu mögen.
Meine erste in Augenscheinnahme, hatte er bestanden. Würde er auch die zweite bestehen? Es blieb spannend.
Nahezu jeden im Dorf, hatte ich auf diese Art taxiert. Ich wusste gerne, mit wem ich es zu tun hatte.
Trotz der Neugierde auf den „Neuen“, beschäftigten mich auch noch andere Dinge. Michael zum Beispiel.
Viele meiner Gedanken drehten sich aber auch um Patrick. Hatte ich ihn falsch eingeschätzt? Irgendetwas, störte mich ungemein an der ganzen Sache. Ich konnte nur nicht sagen was. Je mehr ich mir den Kopf darüber zerbrach, desto mehr zog ich mich von Achim zurück.
Achim aber, kannte mich sehr gut und wusste, dass es besser war, mich machen zu lassen und auch wusste er, dass klammern hier nichts half. Er gab mir den nötigen Freiraum, den ich brauchte.
Um nicht so viel über Patrick nachdenken zu müssen, entwickelte ich ein neues Hobby.
Ich hatte mir gewünscht, Mäuschen spielen zu können, um zu sehen, wie es meinem Tiger geht. Es wollte mir einfach nicht in den Kopf gehen, dass Michael mich so kampflos aufgegeben hatte...
Als ich mich das erste Mal ins Freudendorf transportierte, wusste Michael sofort, dass ich da war. Er hatte meine Macht sofort wahr genommen.
Er führte mich zwischen den Zelten herum und zeigte mir ganz viele Dinge.
Alter Schwede: Neid stieg in mir auf und was für einer...