1. Das Geheimnis von Huberta Teil 01


    Datum: 06.09.2019, Kategorien: Verschiedene Rassen

    Dem Leser hilft es, meine Geschichte ‚Das Geheimnis von Thomas -- Teil 1' vorher zu lesen, da diese Hintergrundinformationen über Huberta enthält. Für das Verständnis der aktuellen Geschichte ist es allerdings nicht unbedingt nötig.
    
    Das Geheimnis von Huberta -- Teil 1
    
    Ich habe oft darüber gerätselt, was aus Huberta geworden ist -- und wieso sie so plötzlich aus Deutschland verschwand. Sowohl Mara als auch Ilka kannten nur ihre unvollständige Sicht der Dinge -- und Heinrich bewahrte Stillschweigen, bis ich durch einen Zufall Huberta sehr viele Jahre später auf einer Kreuzfahrt wiedergetroffen habe. Erst dann habe ich meine Neugier zu einem großen Teil befriedigen können. Das was ich von den Huberta und danach von Heinrich gehört habe, hat aber meine Neugier in manchen Aspekten nur noch gesteigert. Meine Einbildungskraft hat es jedenfalls verstärkt und findet sich als fiktive Erzählung der beiden Protagonisten Huberta und Pierre im nachfolgenden Text :
    
    1 Huberta
    
    Es hatte gedauert, aber ich hatte Heinrich doch überreden können. Er würde mir erst einmal Zeit lassen, bevor er mich vor die endgültige Entscheidung stellte. Bis Weihnachten wollte er mir eine Frist für meine Abwägung gönnen. Danach sollte ich ihn nach seiner Ansicht heiraten und am besten sofort ganz Hausfrau und Mutter werden - oder zumindest nur eine Teilzeittätigkeit als Lehrerin annehmen. Das mit der Teilzeit war schon ein Zugeständnis. Mehr und mehr wurde mein Verlobter immer starrköpfiger und von ...
    ... sich selbst überzeugt.
    
    Die Selbstsicherheit und die Überzeugungskraft, die mir damals so imponiert hatten, als er mir zum Pädagogikstudium geraten hatte, waren noch immer seine wesensbestimmenden Charakterzüge, aber sie waren inzwischen unschön dominant ausgeprägt. Ich hatte ihm damals nicht zu widersprechen vermocht. Ein charmanter, gebildeter und vermögender Unternehmer im besten Mannesalter, dazu noch ein veritabler Baron mit einem Landsitz und Reitpferden - welches Mädchenherz hätte der Kombination widerstehen können, zumal er heiratswillig war? Jetzt war er häufig in tyrannischer Laune und seltener charmant. Mitunter fragte ich mich, ob diese nunmehr bald zehnjährige Beziehung noch von der Verliebtheit geprägt war, die mich damals mit neunzehn Jahren so überzeugt hatte, dass ich mich mit knapp einundzwanzig Jahren mit ihm verlobt hatte. Inzwischen war ich erwachsener geworden, und der Reiz der Reitpferde hatten ihre Attraktivität zu einem guten Teil verloren. Ich ging jetzt auf die magischen Dreißig zu - da stellte man sich schon die Frage, ob er echt der Richtige war.
    
    Ich war mir sicher, dass er sich solche Fragen nicht stellte. Für ihn hatte ich einfach da zu sein, für ihn zu sorgen und ihm zu Willen zu sein. Was ich dachte und fühlte, interessierte ihn schon lange nicht mehr wirklich. Es hatte auch keinen Zweck mit ihm darüber reden zu wollen, denn sowohl seine Mutter als auch meine Mutter bestätigten ihn in seiner Meinung, dass seine zukünftige Frau dankbar dafür ...
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