1. Heldin des Tages Kap 05


    Datum: 10.11.2017, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    Kap. V - Zwischenspiel
    
    Was wir zum Leben brauchen,
    
    werden wir uns schon irgendwie holen.
    
    Wir rauben ein paar Banken aus
    
    oder einen Geldtransport.
    
    Die Toten Hosen -- Bonnie & Clyde
    
    Sonntag, 18:30:02. Über eine Woche war vergangen, seit Melanie von Speicher den ersten Akolythen für ihren Zirkel gewonnen hat. Sie wußte bereits wer der, oder vielmehr die Zweite sein würde. Die Frau, welche ihr an ihrem ersten neuen Arbeitstag unter der Dusche begegnet war. Stephanie Meier.
    
    Sie hatte bereits ein paar Erkundigungen eingezogen. Stephanie Meier, von ihren Freunden wurde sie Step genannt, arbeitete, wie sie ihr selbst gesagt hatte, in der Pathologie. Und zwar als forensische Magierin. Das bedeutete, im Gegensatz zu normalen Pathologinnen untersuchte sie die Leichen nicht medizinisch, sondern magisch. Sie suchte nach Resten magischer Einwirkungen beim Tode, untersuchte die eventuell noch vorhandenen Emotionen und, vor allem, suchte ob an den Toten Teile der Essenz anderer zu finden waren. Eventuell Teile der Essenz des Täters. So eine Art magischer Fingerabdruck. Und im Gegensatz zu den meisten forensischen Magieren war sie auch Ärztin, Dr. med., Fachärztin für Pathologie.
    
    Ihre Hobbys waren ihr Beruf, Zaubertricks von der altmodischen Sorte, Illusionsspiele und Schach. In letzterem hatte sie es sogar bis zur Kreismeisterin geschafft, und zweimal bei den Deutschen Meisterschaften einen der oberen zwanzig Plätze belegt. Sie spielte dreimal die Woche in einem ...
    ... Schachclub, einmal im Polizeischachclub und bei diversen Turnieren.
    
    Es war von Speicher ein Rätsel, wie sie Kontakt zu dieser fröhlichen Person bekommen sollte. Sie teilten nicht ein einziges Hobby. Schach spielen konnte sie zwar, aber vermutlich wäre es richtiger zu sagen, sie wußte wie man die Figuren bewegt und was das Ziel des Spiels ist. Das einzige was sie bisher erreicht hatte, war sich Meiers Dienstplan zu organisieren.
    
    Zwei Ideen hatte sie. Zum einen könnte sie mit irgendeiner dummen medizinischen Frage kommen. Doch warum sollte sie damit zu einer Pathologin gehen? Und eine pathologische Frage, dazu müßte sie sich erst einmal etwas anlesen. Zum anderen könnte sie sie wieder unter der Dusche abpassen, und dann etwas Small-Talk betreiben. Sie vielleicht fragen ob sie mal zusammen Mittag machen wollten. Oder ob sie ihr vielleicht Schachunterricht geben könnte.
    
    Vermutlich würde sie letzteres probieren.
    
    Montag, 18:45:06. Die Nachbesprechung der letzten Übung hatte ewig gedauert, und natürlich hatte von Speicher dadurch ihre nächste Auserwählte verpaßt.
    
    Dienstag, 13:01:49. Eine Geiselsituation in der RheinBank, Pöstlitzer Straße. Eine unbekannte Anzahl Männer hatten versucht die Bank auszurauben. Dabei hatten sie den Alarm ausgelöst. Als die Polizei vor Ort eintraf hatten sie bereits das Personal als Geiseln genommen.
    
    13:02:43, Polizeihauptquartier. Melanie von Speicher und Roland Weiruch hatten vor die Mittagspause zu einem kleinen Tête-à-tête zu nutzen. Sie ...
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