1. Verkehrskontrolle


    Datum: 26.07.2019, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    „Merken Sie sich das Frau Merck:
    
    noch eine solche Eigenmächtigkeit, und Sie sind die längste Zeit Polizistin gewesen!
    
    Und jetzt machen Sie, daß Sie loskommen!“
    
    „Ja, Herr Schmidtmeier.“ Dies waren die einzigen Worte, die Maria in der letzten halben Stunde hatte beitragen können. Von Unterhaltung konnte nicht die Rede sein – es war eine einzige Standpauke gewesen. Und sie hatte nicht den geringsten Zweifel, daß er seine Drohung auch wahrmachen würde. Dabei war dieser Beruf für die junge Frau nicht nur ihr Lebensinhalt, sie hatte auch keine Ahnung, wie sie ohne das Gehalt ihre neue Wohnung jemals abbezahlen sollte.
    
    ‚Dabei habe ich doch nur einen 5-jährigen Ladendieb vor seinem polizeibekannt jähzornigen Vater gerettet.’ Dachte sie mißmutig während sie zum Streifenwagen ging, wo bereits Verena, ihre Kollegin und beste Freundin auf sie wartete.
    
    „Hallo Maria, war’s arg schlimm?“ meinte Verena mitfühlend. „noch schlimmer. Der Alte ist regelrecht ausgeflippt! Aber was hätte ich denn machen sollen? Dieser prügelnde Suffkopf hätte den kleinen Dennis vermutlich totgeschlagen, wenn ich ihn zu Hause abgeliefert hätte. Dabei hat er doch nur einen Lutscher geklaut! Ich wüßte nur gerne wie dieser sture Kioskbesitzer davon erfahren hat, daß ich den Jungen habe laufen lassen.“
    
    „das spielt doch jetzt auch keine Rolle mehr. Und daß der Alte immer noch glaubt, daß Frauen bei der Polizei nichts zu suchen haben wissen wir doch auch schon länger. Komm mit; mit wir haben zu tun und ...
    ... ich glaube ich habe eine Idee, wie ich Dich wieder ein bißchen aufmuntern kann“
    
    Verena und Maria waren seit beinahe zwei Jahren gemeinsam auf Streife und in der Stadt gerne gesehen. Denn welcher Bürger möchte nicht gerne von zwei bildhübschen, langhaarigen Polizistinnen beschützt werden. Und wenn man schon angehalten und kontrolliert wird, dann doch lieber von diesen beiden als von ihren meist etwas weniger attraktiven männlichen Kollegen. Maria war 26 Jahre alt, blond und hatte im Wagen als Polizeiobermeisterin offiziell das Sagen. Ihre zwei Jahre jüngere Kollegin Verena war brünett, mit einer etwas größeren Oberweite gesegnet und saß normalerweise am Steuer. Aber die beiden verstanden sich so gut, daß Befehle nicht gebraucht wurden.
    
    Verena lenkte den Wagen geschickt durch den Verkehr zu einer Kreuzung außerhalb der Stadt, wo sie sich auf eine Haltebucht kurz vor der Ampel stellte. Die beiden mußten nicht lange warten, an der Ampel hielt ein japanischer Sportwagen mit auswärtigem Kennzeichen, der von einem gut gebauten jungen Mann gefahren wurde.
    
    „Was hast Du vor?“ fragt Maria, als Ihre Kollegin dem Mann folgt, das Blaulicht einschaltet, überholt und den Wagen auf einen
    
    Feldweg am Waldrand führt. „Laß mich nur machen, ich weiß was ich tue und Du brauchst ein bißchen Spaß!“. Knapp außer Sicht der Straße wird gestoppt, die beiden Beamtinnen setzten ihre Mützen auf und begeben sich mit Dienstmiene zum angehaltenen Fahrer, der nervös wartet.
    
    „Guten Tag, allgemeine ...
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