1. Nackte Spiele mit Masken


    Datum: 18.07.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen

    Das ausgelassene Fest nähert sich seinem Höhepunkt. Ein hünenhafter Zeremonienmeister mit goldener Maske und weinrotem Cape klopft mit seinem Stab dreimal auf den Boden, die eigentümliche, fremdländische Musik verstummt augenblicklich. Wie ein Tanzmeister führt er das erste Paar an erhobenen ausgestreckten Händen zu der überbreiten Liege. Das junge schlanke blonde Mädchen ist nackt bis auf einen winzigen schwarzen Stringtanga, teure High Heels und eine kleine venezianische Maske mit schwarzen Federn. Der Mann trägt unter den Falten seines weiten Samtcapes noch das Smokinghemd mit korrekt gebundener Fliege, die gerade Hose mit Lackstreifen und glänzende Theaterschuhe. Schmeichelnde, verführerische Töne dringen auf einmal aus den mächtigen Lautsprechern an der Decke. Nun geht alles blitzschnell: Elegant gekleidete Männer werfen ihre Capes ab und stürzen sich zu zweit oder zu dritt auf nackte maskierte Mädchen.
    
    "Kennst Du eigentlich die Tower-Feten?", schreibt mir meine bayrische Freundin Sabine an einem grauen, nebeligen Oktobertag. "Würde Dich so etwas interessieren?" Ich habe eine dunkle Vorstellung, was bei derartigen Veranstaltungen vor sich geht, weil ich immer wieder einmal einen Bericht über teure hochklassige Events gelesen habe, bei denen der Champagner in Strömen fließt und alles in einer wüsten Orgie endet. Einmal an so einem exklusiven Fest teilzunehmen, reizt mich schon lange. Ein paar Mausklicks später bin ich bereits Feuer und Flamme. "Am Samstag in einem ...
    ... Monat auf einem alten Landgut mitten in Sizilien! Fliegen wir hin, ich bin dabei!" Noch am selben Tag buche ich Flüge und Hotelaufenthalt. In Venedig erstehe ich eine Woche später eine passende Maske. Wir sind beide sehr aufgeregt und gespannt, was uns in dieser erotischen Nacht erwartet. Die Veranstalter halten sich jedoch bedeckt. Nach der Anmeldung erhält man lediglich ein Passwort, ein paar allgemeine Hinweise und den Dresscode. Genauere Angaben zu Ort und Ablauf des Geschehens bleiben bis 72 Stunden vor Beginn geheim.
    
    Im Flieger nach Palermo sitzt neben mir am Fenster eine umwerfende Blondine. Sie ist so in ihr Hochglanzmagazin versunken, daß sie meine neugierigen Blicke nicht bemerkt. Obwohl ganz casual in weißen Sportschuhen, Keilhose und hellem Angorapulli sieht man ihr an, daß sie ein Model ist. Ob sie womöglich auch zu der Party fährt? Es sollen ja die schönsten Frauen Europas eingeflogen werden, heißt es auf der Website! Ich weiß nicht, wie ich sie darauf ansprechen soll, merke mir aber ihre langen schlanken Finger mit den kirschrot lackierten Nägeln, an denen ich sie auch maskiert sofort wiedererkennen würde.
    
    Das historische Landhaus mitten in den graugrünen Olivenhainen ist eher ein kleiner Palazzo mit seinem Ehrenhof, an den sich ein barocker Park mit geschwungenen Treppen, Springbrunnen und barocken Statuen anschließt. Über dem Portikus vor dem Haupteingang prangt das herzogliche Wappen des Erbauers und die Jahreszahl 1551.
    
    Einigermaßen beeindruckt von den ...
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