1. Côte d’azur


    Datum: 27.06.2019, Kategorien: Ehebruch

    ... ich hatten alle Hände voll zu tun, aber es machte richtig Spaß, über den Dächern von Cannes zu arbeiten.
    
    Es dauerte zwei Wochen, bis ich einen der Bewohner zu Gesicht bekam. Ich war gerade vor dem Haus beschäftigt, als ein schwarzes Sportcoupé vorfuhr. Ein Lotus Europa S, wie ich mit Kennerblick feststellte - wer mehr als drei Tage an der Côte d'azur zubringt, kennt sich mit schnellen und teuren Autos aus. Viel mehr interessierte mich allerdings die Frau, die elegant aus dem Wagen stieg. Sie hatte lange, dunkelbraune Haare mit sanften Locken und eine traumhafte Figur, die in einem hellen Sommerkleid steckte. Trotz großem Hut und Designersonnenbrille erhaschte ich einen Blick auf ihr süßes Gesicht und schätzte sie auf höchstens Mitte Zwanzig, vielleicht ein, zwei Jahre älter als ich. Natürlich nahm sie mich nicht zur Kenntnis, aber der eifrigen Eilfertigkeit der Bediensteten nach zu urteilen, die zahlreiche Tüten und Pakete aus dem Auto ins Haus schafften, war das wohl die Dame des Hauses.
    
    Von meinen Kollegen erfuhr ich, dass sie Tanja hieß und die Frau eines erfolgreichen deutschen Geschäftsmanns war. éErfolgreicher Geschäftsmann' bedeutete in der Sprache der Côte, dass der Mann mindestens Multimillionär war. Nun denn, dachte ich, eine heiße Frau hatte er sich jedenfalls angelacht. Sie machte schon etwas Urlaub, während ihr Mann in Deutschland noch arbeitete. In einigen Tagen wollte er aber auch nach Cannes kommen. Eines Morgens arbeitete ich nahe der Terrasse als ich ...
    ... die Hausherrin bemerkte, die aus einer der Glasschiebetüren kam und auf eine der großen Liegen zusteuerte. Sie trug nur Sonnenbrille und Bademantel. Als sie mich bemerkte, wandte sie sich mir zu und fragte mich auf gebrochenem Französisch, ob ich einige der Blumenkübel auf der Terrasse umstellen könnte. "Selbstverständlich, meine Dame, das ist gar kein Problem", gab ich lächelnd auf Deutsch zurück. Sie stutzte, schob die Sonnenbrille hoch in ihre Haare und sah mich aus blauen Augen erstaunt an.
    
    "Oh, sie kommen aus Deutschland?" fragte sie erfreut. "Das ist schön. Ich lerne zwar gerade Französisch, aber auf Deutsch fällt es mir doch deutlich einfacher. Arbeiten sie denn schon lange für mich?"
    
    "Ich bin hier nur zur Aushilfe, ich helfe Francois und Germaine im Garten." "Oh, nun, dann machen sie mal weiter."
    
    "Ja. Und einen schönen Tag noch, Madame." Ich wandte mich den Blumenkübeln zu und begann, sie umzusetzen. Die waren recht groß, aber ich konnte sie gerade noch tragen. Der erste wäre mir allerdings beinahe aus den Händen gefallen, denn kaum dass ich mich umgedreht hatte, sah ich die Dame des Hauses, die sich nackt auf der Liege räkelte. Dass sie zum Sonnebaden herausgekommen war, hatte ich mir ja schon gedacht, aber dass sie auf absolut nahtlose Bräune aus war, überraschte mich doch. Ob es ihr egal war, dass ich sie so sah? Ich hatte einige Superreiche kennen gelernt, die uns einfache Domestiken wie Luft behandelten und völlig ignorierten, aber so hochnäsig war sie ...
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