1. Die Bibliothekarin


    Datum: 04.11.2017, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    Carmen arbeitete jetzt seit ungefähr zehn Jahren in dieser Bibliothek. Sie war Mitte Dreißig, hatte längeres schwarzgelocktes Haar, dunkelbraune Augen, einen kleinen Schmollmund und über ihrer Stupsnase trug sie eine dunkle Hornbrille. Mit ihrer Figur war sie zufrieden, vielleicht ein kleineren Busen, hatte einen runden festen Hintern, konnte sich, so meinte sie,
    
    in engen Jeans und Kleider sehen lassen.
    
    Trotzdem war sie seit drei Jahren Single und fühlte sich im Moment dabei noch recht gut, außer das ihr der Sex doch hin und wieder fehlte. Aber sie war keine Draufgängernatur und legte beim Verlangen lieber die Hand an.
    
    In ihrer Arbeit, in der städtischen Bücherei fühlte sie sich wohl, hatte nette Kollegen und Kolleginnen, konnte sich gar nicht vorstellen irgendetwas anderes machen zu wollen.
    
    So vergingen die Tage ohne irgendwelche Besonderheiten. Bis ihr ein jüngerer Mann auffiel, der ständig in der Bibliothek war, als ob es ein zweites zu Hause sei.
    
    Er war schüchtern, blickte nie jemand in die Augen, war auch nicht attraktiv. Carmen konnte sich an ihrer Schulzeit erinnern, an einen Mitschüler, sehr intelligent, der aber immer alleine und nur für sich war. Genauso wirkte dieser junge Mann auf sie. Eine alte Brille, eine nichtssagende Frisur, Kleider, die so gar nicht mehr der Mode entsprachen und verschlissen waren.
    
    Er saß oft alleine an einem Tisch, abseits, ganz hinten, verdeckt von den vielen Regalreihen, machte sich Notizen, wälzte eine Menge Bücher. ...
    ... Der Mann, Carmen schätzte, dass er zehn Jahre jünger sei, lieh sich sehr oft wissenschaftliche Bücher aus. Darunter, immer versteckt im Stapel, fand sich immer erotische Literatur. Seien es Romane oder Kunstbände, die sich mit Aktmalerei oder Aktphotos beschäftigten.
    
    Er wurde immer hochrot, wenn sie diese Bücher dann in den Computer scannte. Ein paar Mal bemerkte sie seinen Blick, gebannt auf ihren Busen, wenn sie etwas engeres trug oder den Ausschnitt betonte. Verschämt, einen Husten vortäuschend wendete er sich dann immer ab, wenn er sich ertappt fühlte. Carmen schmunzelte dann innerlich.
    
    Es gab Kollegen, die sich über den jungen Mann lustig machten. Ihr tat er irgendwie leid, sie mochte ihn und je öfters er kam umso mehr begann sie ihn in ihr Herz zu schließen.
    
    Vor einiger Zeit sah sie ihn auch öfters in der Stadt und im sicheren Abstand folgte sie ihm jedes Mal. Carmen war neugierig was dieser Mann mit seinem Leben anstellte. Und immer wieder war sie erstaunt, dass er in Pornokinos, Sexshops ging, jedes Mal mehrmals um sich blickend. Wenn er herauskam, schoss er wie eine Rakete aus der Tür um so schnell wie möglich in der Menschenmenge unterzutauchen. Sie konnte ihn auch beobachten, wie er in Zeitschriftenläden an den Sexmagazinen zuerst herumschlich, schnell einige dieser Zeitschriften durchblätterte und dann wieder aus dem Laden verschwand.
    
    Carmen musste immer an diese Situationen denken, wenn er wieder an den Schalter trat und Bücher abgab oder sich auslieh. ...
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