1. Im Paradies


    Datum: 23.05.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... einen ganzen Roman schreiben können.
    
    Und dann kam der 15. August, der Tag ihrer Abreise.
    
    Es war vereinbart, dass ich sie mittags nach Ajaccio fahren sollte, wo sie dann mit den anderen die gebuchte Fähre nehmen konnte.
    
    Ich wurde morgens wach, und mir wurde schlagartig schlecht. Es tat so weh.
    
    Sara war schon vor mir wach, und sie hatte sich vorgenommen, einen finalen Versuch zu unternehmen, diese bescheuerte Situation irgendwie aufzulösen. Wenn das jetzt nicht funktionierte, bin ich halt schwul oder sonst was, dann wäre es eben so.
    
    Sie setzte alles auf eine Karte.
    
    "Morgen Mattis .."
    
    "Hallo Sara"
    
    "Ab jetzt hast du dein Heim wieder für dich."
    
    "Ja ..." ich lachte gequält.
    
    "Du Mattis ..."
    
    "Mmmh " Ich schaute hinüber zu ihr. Sie hatte sich mir zugewandt, ihren Kopf auf ihre Hand gestützt. Ihr Nachthemd war wieder mindestens um einen Knopf zu weit geöffnet.
    
    "Ich weiß gar nicht, wie ich Dir danken soll. Das war eine unheimlich schöne Zeit hier..."
    
    "Ach Sara, passt schon, mach Dir keine Gedanken." Ich starrte an die Decke.
    
    "Naja ... ich würde so gern ... "
    
    Schweigen....
    
    Dann nahm sie allen verfügbaren Mut zusammen.
    
    "Ich würde gern zu dir rüber kommen und dir einen Kuss geben, so als Dankeschön."
    
    Es war wie ein Stich ins Herz. Ich Vollpfosten hatte immer noch nicht begriffen. Sara erwartete meine Reaktion. Und dann ließ ich meiner gequälten Seele freien Lauf.
    
    "Du Sara ... bitte nicht ... das wäre keine gute Idee. Versteh mich ...
    ... bitte nicht falsch, aber du bedeutest mir viel mehr als du denkst. Es fällt mir so schon schwer, dich gehen zu lassen. Wenn wir jetzt noch mit sowas anfangen, das würde ich nicht verkraften ..."
    
    Und dann schob ich aus lauter Frust noch nach:
    
    "Ich bin wahrscheinlich auch nicht besser als deine Kumpels vom Zeltplatz. Ich will dir auch nur an die Wäsche. Es tut mir leid ..."
    
    Und dann schloss ich die Augen und wartete darauf, dass sie aufsteht und das Zimmer verlässt, damit ich endlich anfangen konnte zu heulen. Genau danach war mir jetzt.
    
    Und dann stand sie auf.
    
    Und dann spürte ich, wie sie sich auf mein Bett setzte.
    
    Ich riss die Augen auf. Da saß Sara direkt neben mir und sah mich mit feuchten Augen an. Dann beugte sie sich über mich, ihre Haare fielen über mein Gesicht.
    
    Und sie sagte ganz leise und ganz langsam:
    
    "Du blöder Idiot. ich will doch gar nicht weg, ich will hier bleiben, und ich will, dass du mir an die Wäsche gehst ..."
    
    Und dann küsste sie mich.
    
    Ich kenne mich mit der Anatomie des menschlichen Gehirns nicht aus. Aber ich weiß, dass es dort irgendwo eine Region gibt, die die Ausschüttung von Glückshormonen steuert. Und in dieser Region muss es wohl bei mir in dieser Sekunde einen satten Kurzschluss gegeben haben. Das war ja auch etwas viel: Eben noch tiefste Depression, Verzweiflung, Dunkelheit, Trauer und dann von einer Sekunde auf die andere strahlendes Licht, Freude, Perspektive, Zukunft. Ich hatte ein Feuerwerk im Kopf, es knallte und ...
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