1. DAS TANZLOKAL oder EINE SAMTWEICHE NACHT


    Datum: 18.05.2019, Kategorien: Romantisch

    Sie stand an der Brüstung der Terrasse und sah hinaus auf den See. In ihrer rechten Hand hielt sie ein Spitzentaschentuch. Ein leichter, warmer Windstoß drückte ihren dünnen, weit schwingenden Rock sanft an ihren Körper, so daß sich die Konturen ihres Po's abzeichneten. ....
    
    Es war seit langem mal wieder ein Samstag, an dem ich weggegangen war. Eigentlich hatte ich gar keine Lust, aber Bekannte hatten mir von diesem neu eröffneten Tanzlokal erzählt; eine alte, unter Denkmalschutz stehende Herrschaftsvilla, direkt am Ufer des Sees gelegen, war unter weitgehender Erhaltung des alten Flairs zu einem Tanzlokal umgebaut worden. Hohe Decken, an den Wänden herrliche Lüster, ein Riesenkronleuchter über der Tanzfläche, die Einrichtung geschmackvoll modernisiert, so daß Altes und Neues miteinander harmonierten. Dies war das schönste Tanzlokal, das ich je gesehen hatte, und ich kenne viele auf der ganzen Welt, da ich schon seit über 40 Jahren aktiv tanze. Als Krönung jedoch spielte ein hervorragendes Sextett Lifemusik.
    
    Ich hatte mich entschlossen, mal wieder einen String drunter zu ziehen, warum weiß ich auch nicht. Ich kam in den großen Saal, es war noch nicht so sehr viel los. Dadurch hatte ich einen guten Überblick über das schon anwesende Publikum. Da sah ich SIE.... auf der anderen Seite der Tanzfläche. Ich ging hinüber und stellte mich in ihre Nähe. Sie war etwa in meinem Alter, schätzte ich, so um die Mitte Vierzig. Schon auf den ersten Blick war sie sehr geschmackvoll ...
    ... gekleidet. Schwarze schlichte Lackpumps, schwarze Seidenstrümpfe in wundervoll geformten Beinen, (endlich mal keine Liebestöter-Strumpfhosen), ein roter, weit schwingender, dünner Rock, der eine Handbreit über dem wohlgeformten Knie endete. Eine schwarze Chiffonbluse, die nur im Gegenlicht einen dezenten dunklen, wohlgefüllten Spitzen-BH ahnen ließ, lag eng an und gab doch trotz der Undurchsichtigkeit einen sehr erotischen Anblick. Sie war sehr schlicht und doch raffiniert aufregend angezogen. Mein Kleiner regte sich schon. Sie hatte ein - für mich klassisch geschnittenes Gesicht - so etwas Hannelore-Elstner-ähnlich, mit, halblangen dunkelroten Haaren. Sie war hervorragend dezent geschminkt, an den Ohren trug sie kleine Kreolen. Sie wußte genau, wie sie wirkte, eine Dame. Leider sieht man so etwas nicht mehr so häufig.
    
    Ich sah mich in dem mittlerweile doch gefüllten Lokal um, aber mich konnte niemand anders mehr interessieren. Die Band nahm schon ihre Instrumente auf. Wie man mir schon vorher gesagt hatte, ließ es sich hier der Chef nicht nehmen, die Gäste persönlich über das Mikrofon zu begrüßen und die Kapelle vorzustellen. Dann wurde - auch wie immer - die Tanzfläche mit einem langsamen Walzer freigegeben. Es war ein Abend, wie schon lange nicht mehr. Anfang Juni gegen zweiundzwanzig Uhr und immer noch etwa vierundzwanzig Grad. Ein leichter Wind brachte den Geruch des bevorstehenden Sommers und einen Hauch von frisch gemähtem Gras durch die weit geöffneten Terrassentüren in ...
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