1. Der Ausweg


    Datum: 31.10.2017, Kategorien: Lesben Sex

    Hanna starrte mit einem Gefühl trostloser Resignation auf die wogende Party. Wieder einmal fragte sie sich, was sie hier verloren hatte. Zugegeben, es gab genügend zu essen, zu trinken und zu rauchen; die Leute waren nett zu ihr, vielleicht sogar herzlich. Aber am Ende blieb sie dann doch immer allein. Und dann spürte sie ihre Einsamkeit doppelt so stark.
    
    Hanna war verwachsen. Nein, sie war kein Krüppel, sie war weder entstellt noch hässlich. Im Gegenteil, sie hatte feine, schöne Gesichtszüge, wohlgeformte Beine und gerade, feste Brüste. Aber wenn sie aufrecht stand, wirkte sie durch ihr gekrümmtes Rückgrat verfallen -- irgendwie hilflos. Und selbst wenn sie sass, hatte sie sich die kauernde Haltung der Verwachsenen angewöhnt, obwohl es vielleicht gar nicht notwendig war.
    
    Klar, dass sie niemand zum Tanzen aufforderte. Sie hätte es auch gar nicht angenommen. Statt dessen sass sie in ihrer Ecke. Und wenn sie sich unbeobachtet fühlte, packte sie diskret alles weg, was in ihrer grossen Handtasche Platz hatte. Die kleine Flasche Whisky, die Bratenstücke und natürlich jeder Menge Zigaretten. Ob das Hannas Liebesersatz war?
    
    Doch jetzt starrte sie wie hypnotisiert auf einen üppigen Busen, der nahezu bis zur Hälfte aus dem tiefen Ausschnitt eines Abendkleides hervortrat. Die beiden nach oben gepressten Halbkugeln schimmerten verlockend wie mattes Elfenbein. Plötzlich bekam Hanna eine wilde Sehnsucht nach diesen Brüsten, und sie hatte das Verlangen, ihr Gesicht in der tiefen ...
    ... Mulde zwischen diesen weichen Bergen zu verstecken.
    
    Teresa, eine hübsche, zierliche Italienerin, begegnete diesem Blick, stand auf und trat mit zwei Schritten zu ihr.
    
    „So allein, liebe Hanna" sagte sie fragend und setzte sich zu ihr.
    
    „Na, mit meiner Figur", spöttelte Hanna leicht, „ach, reden wir nicht darüber. -- Aber, wo ist denn dein Freund?"
    
    „Der musste leider verreisen."
    
    „Wenn man hier so sitzt und den Trubel und die Heiterkeit sieht, dann vergisst man ganz, wie es wirklich aussieht."
    
    „Ach, Hanna, hör doch auf, Trübsal zu blasen; wir sind auf einer reizenden Party und haben es ja wirklich gut."
    
    „Ich merke nicht viel davon; ich muss immer allein ins Bett."
    
    „ Du bist einfach schrecklich, Hanna, wie kann man so etwas nur denken, geschweige denn sagen?"
    
    „Du bist gut, du hast gut reden -- du hast ja deinen Salvatore."
    
    „Na und?"
    
    „Ihr werdet bestimmt nicht nur Händchen halten" erwiderte Hanna spitz.
    
    Teresa errötete: „Was du nur immer denkst -- solche Gedanken sollte man bei dir eigentlich nicht erwarten."
    
    „Lügner kann ich einfach nicht verkraften, meine Liebe."
    
    „Hanna" antwortete Teresa entrüstet, „ich bin immer noch unberührt und besitze sogar..."
    
    Hanna bog sich und prustete vor Lachen. „Mensch, ein Jahr in der Fabrik gearbeitet und noch Jungfer? -- Du, das kannst du deiner Grossmutter unters Hemd schieben."
    
    „Lass mich doch zu Ende sprechen. Ja , ich besitze darüber ein Zeugnis von unserem Priester, der es sogar mit kirchlichem ...
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