Ein Verhältnis am Rand des Terroristenprozesses
Datum: 26.12.2018,
Kategorien:
Verführung
... Beinen so nass, als hätte ich Wasser gelassen. Es wurde die wildeste Nacht meines bisherigen Lebens. Geschlafen hatten wir keine Minute.
Beim Frühstück sahen uns die Eltern sehr zufrieden in die übermüdeten Gesichter, sagten aber nichts. Andy fragte sie grinsend "Geht ihr heute oder morgen irgendwann in Ausgang?". Seine Mutter schüttelte den Kopf "Nein, aber ab Mittag treffen wir hier einige alte Freunde. Lass Euch dadurch nicht stören". Andys Grinsen wurde breiter, dann traf mich fast der Schlag, denn er sagte ganz ruhig "Gut, ich besorge heute mit Bea noch Ringe, dann können wir nach dem Nachtessen mit Euren Freunden noch eine Art Verlobung feiern. Kein Eheversprechen, sondern der Beginn einer schönen Partnerschaft". Ich zupfte ihn am Ärmel und ermahnte ihn "Das wäre doch genau das, was wir nicht wollten".
Andy antworte mir diesmal sehr ernst "Du siehst das falsch. Es ist genau das, was alle an diesem Tisch wollen. Ich habe mich im Internet klug gemacht und herausgefunden, dass die Lokalsender, bei denen Du arbeitest, meinem Vater gehören. Ich nehme an, dass du dort seine Nachfolgerin werden sollst, weil Du die Vermischung von News und Unterhaltung perfekt beherrschst. Ich habe dann noch Deinen Chefredaktor angerufen und äusserst vorsichtig ausgefragt, er hat bloss gemeint, Du würdest jetzt wohl schnell hochsteigen und vielleicht sogar irgendwann über ihm stehen, aber mit dir zusammen könnte die grosse Zeit der Sender beginnen. Nun die andere Seite. ...
... Ich habe mich im Handelsregister klug gemacht. Deine Eltern sitzen in verschiedenen Verwaltungsräten von Druckereien und besitzen eine Presse-Agentur. An Druckerzeugnissen bist Du weniger Interessiert, die Eltern suchen einen reinen Pressemann als Nachfolger. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sie da auch mich in Betracht gezogen haben. Dann wären diese Tage hier unter dem Vorwand der Prozessberichterstattung ein perfides Komplott unserer Eltern gewesen, ein Versuch, uns zusammenzubringen".
Ich schrie entsetzt auf "Andy, du verrennst dich, das kann doch nicht sein". Er fuhr fast verbissen fort "Nicht genug damit, sie wollen uns auch noch ihren aktuellen Lebensstil nahe bringen. Ich sah heute Morgen meine Mutter mit Beas Vater aus dem Zimmer kommen. Jede Wette, dass es nach Eintreffen der guten Freunde, wie sie es nennen, noch etliche Zimmerwechsel geben wird. Bea, was hat Dein Vater gestern gesagt? Klar geregelte Freiheiten können das Leben und eine Beziehung ungemein bereichern. Ich würde es ergänzen: Oder könnten längere berufliche Trennungen erleichtern. Das wollen sie doch, unsere antiken, dass wir zwei als gute Partner immer zusammenbleiben, indem wir uns genügend sexuelle Freiheiten lassen".
Ich sah aus den Augenwinkeln meine Mutter aufspringen und ihm um den Hals fallen. Dabei jubelte Sie "Wie klug Du doch bist. Und offensichtlich voll einverstanden, sonst würdest Du nicht die Verlobung wollen". Mir fiel ein zentnerschwerer Stein vom Herzen.