1. Kapitel 17 Norman und seine Geschichte


    Datum: 09.12.2018, Kategorien: Erstes Mal Humor Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... geflogen.
    
    Dort wurde ich operiert. Was da genau gemacht wurde, weiß ich bis heute nicht, irgendwas zwischen dem sechsten und siebtem Halswirbel.“
    
    „Ab wann wusstest du das du gelähmt bist?“
    
    „Das wusste ich schon am Unfallort, noch im Auto.“
    
    „Fuck...das ist heftig. Sorry ich stelle mir das echt schlimm vor.
    
    Norman erzählt weiter von seiner 11 monatigen Reha und wie er Schritt für Schritt lernen musste mit seiner neuen Lebenssituation zurecht zu kommen. Welche Fortschritte er machte, aber auch Rückschläge die er erleiden musste. Von Freunden, die ihm im Stich ließen. Von seinem Haus, was er nach der Reha bauen lies. Seinen Eltern die ihm immer zur Seite standen. Wieder Auto fahren zu können und seiner Katze, die er scheinbar über alles liebte. Ich höre im gespannt zu. Seine gesamte Geschichte fasziniert mich.
    
    Wir beobachten das Geschehen im Hafen. Menschen - die an uns vorbei gehen. Die Möwen und Enten auf dem Wasser. „Du solltest ein Buch schreiben, Norman.“
    
    „Ach Lena, wer interessiert sich schon für die Geschichte eines Krüppels, wenn er nicht vorher Supermann war?“
    
    „Ich mag den Ausdruck nicht.“
    
    „Supermann?“
    
    „Nein, du Blödmann, `Krüppel´.“
    
    „Wie würdest du mich dann nennen?“
    
    „Ähm... Norman!“
    
    „Du bist echt süß, Lena.“ Norman sieht mich an. „Und wer ist Lena? Welche Geschichte steckt hinter diesem bezauberndem Wesen, dass sich Zeit nimmt, mit einem wie mir, auf einer Bank zu sitzen und seine Geschichte gespannt ...
    ... verfolgt?“
    
    „Hmm...vielleicht erzähle ich dir Lena´s Geschichte...beim nächsten mal.“
    
    „Beim nächsten mal, heißt das wir treffen uns wieder?“
    
    „Ja.“
    
    „Okay“, sagt Norman und setzt sich zurück in seinen Rollstuhl.
    
    Norman´s Wagen steht am Parkhaus des Kinos. „Ein echter Gentleman würde der Dame jetzt die Wagentür öffnen. Aber auf Grund meiner derzeitigen Situation bitte ich die Dame die Tür doch selbst zu öffnen und ein zu steigen, sobald der vermeintliche Gentleman seinen Rollstuhl in das Fahrzeuginnere verfrachtet hat.“
    
    „Ich helfe dem vermeintlichem Gentleman gerne, seinen Rollstuhl in das Fahrzeuginnere zu verfrachten.“
    
    Ohne eine Antwort setzt sich Norman in seinen großen schwarzen BMW und verfrachtet mit geübter Leichtigkeit den Rollstuhl hinter den Beifahrersitz.
    
    Nachdem er alles verstaut hat fragt er „und steigst du jetzt ein?“
    
    „Ja ich...äh...ja.“
    
    Ich setze mich in den Wagen und betrachte neugierig die sogenannte “Handbedienung“, die es einem Querschnittgelähmten ermöglicht Gas und Bremse mit den Händen zu betätigen.
    
    „Keine Sorge Lena, bis jetzt hat das Ding nur selten versagt...also fast nie...nur manchmal.“
    
    „Haha... sehr beruhigend.“
    
    Norman startet den Motor und aus dem Radio ertönt lautstark “Whole Lotta Love“. Er dreht die Lautstärke herunter „sorry ist sicher nicht deine Musik.“
    
    Ich drehe die Lautstärke wieder hoch und lehne mich lächelnd zurück in den Sitz.
    
    Norman fährt aus dem Parkhaus und ich weise ihm den Weg. Ich genieße den Led Zeppelin Mix aus ...