Die Stille
Datum: 04.12.2018,
Kategorien:
Verführung
... um nicht blöd zu grinsen. Am liebsten hätte ich laut gelacht. Ein paar Tage zuvor hatte ich noch einen Artikel über Chantalismus und Kevinismus gelesen. Demzufolge wurden Schulkinder mit vergleichbaren Vornamen von ihren Lehrern für weniger intelligent gehalten und oft als verhaltensauffälliger eingeschätzt. Die Frau ihm gegenüber war aber weiß Gott kein Kind mehr. Chantal hießen erwachsene Frauen doch nur in drittklassigen Krimis, die im Rotlichtmilieu spielten.
"Ein richtiger Nuttenname, oder?" Da sie vermutlich schon immer Chantal geheißen hatte, fiel ihr das Gedankenlesen jetzt besonders leicht. Und natürlich hätte ich jetzt entrüstet "Nein!" sagen müssen.
"Ja", presste ich stattdessen hervor.
Ich fürchtete eine Ohrfeige, aber sie lachte. "Meine Mutter liebte französische Literatur. Ich bin nach Marie de Rabutin-Chantal benannt, einer Adeligen und Autorin. Sie schrieb Briefe, zum Teil sehr... nun ja...für die damalige Zeit sehr delikate Briefe. Diese Begabung hab ich von ihr." Sie wühlte wieder in der geheimnisvollen Tasche und holte einen Notizblock und einen Kugelschreiber hervor. "Wenn Sie mir Ihre Adresse geben, beweise ich Ihnen das gerne, Oliver. Ich muss nämlich leider in Fulda aussteigen."
Während ich schrieb, schob sie ziemlich provokant ihren Rock hoch und streichelte ihre Oberschenkel.
"Darf ich nochmal schauen - ein wenig länger als vorher?", wurde ich ...
... jetzt mutiger. Ich hatte schließlich nichts zu verlieren.
"Gern, Oliver." Chantal spreizte die Beine und schob den Rock ganz hoch. Jetzt war da, wo vorhin ein dunkler Fleck war, alles weiß und glitschig.
Sie krallte ihre Finger in den Stoff und kratzte ein wenig mit den Nägeln daran. Dann riss sie abrupt ein Loch in die Strumpfhose. Noch im gleichen Moment tropfte der Saft aus ihr heraus und lief über Chantals Finger und Schenkel. Ich blickte auf ihre nackte Möse und hätte so gern hineingefasst, sie geleckt und dann gevögelt. Aber alles was ich tat, war schauen und atmen, wobei mir das Schauen in diesem Augenblick wichtiger erschien. Dann tauchte sie zwei Finger in ihr glitschig glänzendes Loch und streckte sie mir entgegen. "Möchten Sie kosten? Damit Sie sich an mich erinnern?"
"Wir erreichen in Kürze Fulda", tönte es durch die Lautsprecheranlage. "Wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt und danken, dass Sie für Ihre Reise die Deutsche Bahn gewählt haben."
Ich saß wieder allein im Abteil und dankte auch. Die Stille jetzt war eine völlig andere als die im Kloster. In meinen Ohren noch ihre Worte "Das nächste Mal gibt's mehr, Oliver." Ihr herzhaftes Lachen. In meinem Kopf das gerahmte Kunstwerk ihrer Möse. Ihr Blick, als ich an ihren Fingern leckte. In meiner Nase ihr Geruch. In meinem Mund ihr kostbarer Geschmack, süßlich und betörend.
Und in ihrer Tasche meine Mailadresse.