1. The Painter


    Datum: 05.09.2017, Kategorien: Medien,

    ... das Sofa und sagt sanft: \"Magst du dich hier hinlegen oder möchtest du auf dem Stuhl sitzen?\" \"Nein, das Sofa ist mir lieber. Wie soll ich mich legen?\" Er streckt seine Hände aus, berührt dich vorsichtig an den Schultern und schiebt dich ganz sanft in Position, indem er sagt: \"Hier, mit dem Kopf dort, die Beine hier herüber in meine Richtung.\" Du folgst seinem fachmännischen Rat, setzt dich, seine Hände an deinen Schultern drücken dich fast unmerklich auf das Möbel nieder. \"Das rechte Bein am besten ausgestreckt.\" Er berührt deine Fessel, legt das Bein zurecht, du lässt ihn gewähren. \"Das andere Bein angewinkelt. Den Kopf nach hinten auf die Lehne. Die Hand auf den Bauch.\" Jede seiner Anweisungen begleitet er mit leichten, dirigierenden Berührungen. Seine warmen Finger sind angenehm auf der Haut, haben nichts Anzügliches, bringen dich ganz ohne Druck in die vorteilhafteste Position. Er tritt ein paar Schritte zurück. Betrachtet dich, schaut nach dem Licht, prüft die Schatten. Kommt dann wieder zu dir, korrigiert sanft die Position deiner Hand auf dem Bauch, berührt ihn dabei fast unmerklich, legt dir die andere Hand hinter den Kopf \"Damit deine Brüste besser zur Geltung kommen.\" \"Streck dich noch ein wenig, magst du die Beine leicht öffnen oder ist es dir so lieber.\" Bei diesen Worten berührt er mit zwei Fingern das angewinkelte Knie, schiebt es zwei, drei Zentimeter zur Rückenlehne hinüber, so dass sich dein Schritt vor seinen Augen ein ganz klein wenig öffnet ...
    ... und ein bisschen von dem zarten Rosa zwischen deinen Beinen sichtbar wird. Erst willst du das Bein zurück nehmen, lässt es aber dann ganz entspannt in der Position, in die er es geschoben hat. Überhaupt bist du inzwischen recht entspannt. Seine sanften Anweisungen, die zarten Berührungen, die ruhige Art wie er dich dirigiert, all das macht es dir leicht, ganz unverkrampft da zu liegen. Du hast beinahe vergessen, dass du hier ganz allein mit einem fast Fremden bist, dass du nackt bist. Erst als er zu seiner Staffelei hinüber geht, erinnert dich ein leichter Lufthauch daran.
    
    Jetzt beginnt er zu zeichnen. Er schaut, zeichnet, schaut wieder. Ein ständiger schneller Wechsel, mit ganz ruhigen Bewegungen. Strich für Strich entsteht dein Abbild auf dem Zeichenpapier. Zwischendurch trinkt er von seinem Wein, stellt das Glas wieder ab, zeichnet weiter. Wie lange das so geht, scheint dir ganz unwichtig. Es ist warm genug, du bist entspannt, du genießt die ungeteilte Aufmerksamkeit. Er arbeitet professionell, mit einem sanften Lächeln, erhat Freude an dem, was er tut. Sein Blick tastet dich millimeterweise ab, ohne je zu gaffen. Er streichelt, ganz wie du es dir vorgestellt hattest, deinen Körper mit seinen Blicken, sieht jedes noch so kleine Detail, gibt dir aber zugleich das Gefühl schön zu sein, eine Zeichnung wert zu sein, eigentlich sogar ein Gemälde. Als ob er deine Gedanken gelesen hätte, bemerkt er zwischendurch: \"Ich würde dich gern mal richtig malen. Hättest du dazu Lust?\" ...