1. In einer kleinen Hütte...


    Datum: 13.10.2017, Kategorien: BDSM

    Als Jonas die kleine Hütte der Lady betrat, war es draußen schon dunkel.
    
    Kalt war die Nacht, Minusgrade. Kleine Eiskristalle hatten sich auf den Fensterscheiben gebildet. Diffuses Licht, wie von Kerzenschein, drang von innen nach draußen, in die Dunkelheit.
    
    Er hatte geklopft, unschuldig und nichtsahnend.
    
    Und sie hatte ihn hineingelassen.
    
    Ihn wie eine Spinne in ihr Netz gelockt.
    
    Er war einer von denen, die mehr wollten, das war ihr von Anfang an klar gewesen. Ebenso, wie ihr klar war, dass er sie unterschätzte.
    
    Massiv unterschätzte.
    
    Aber er würde schon noch merken, was für eine Art von Mensch sie war.
    
    Die Lady war feminin gekleidet und trotzdem nicht billig oder gar nuttig.
    
    Ihr Lederrock passte hervorragend zu ihrer taillierten Bluse. Dass sie halterlose Strümpfe trug, konnte man allenfalls erahnen. Auch ihre Stiefel wirkten wohl elegant, aber niemals zu gewagt.
    
    Sie hatte ihre Haare zusammengebunden. Fast wirkte sie ein wenig streng, was sich aber in jenen Momenten legte, in denen sie lächelte. Und nun, als sie Jonas die Tür öffnete, tat sie dies.
    
    Sie bat ihn hinein, bat ihn, sich in die Küche zu setzen.
    
    Zufrieden registrierte sie, wie ihn etwas irritierte, als er die Küchenzeile passierte.
    
    Das Messer, dort lag ein Messer. Und es war blutrot.
    
    Aber er sagte nichts und ging weiter. Setzte sich.
    
    „Möchtest du etwas trinken?", fragte ihn die Lady.
    
    Jonas verneinte.
    
    Sie goss sich selbst ein Glas Wasser ein, trank daraus.
    
    Dann ...
    ... musterte sie Jonas eingehend.
    
    Mit festem, strengen Blick sah sie ihm in die Augen. Verlegen blickte Jonas auf den Boden der Hütte.
    
    „Ich möchte, dass du dich jetzt ausziehst, Jonas. Komplett. Ich möchte dich in Ruhe begutachten."
    
    „Hier?", entgegnete Jonas. Seine Stimme wirkte unsicher und brüchig.
    
    „Hier!"
    
    Langsam begann Jonas sich zu entkleiden.
    
    Als er bemerkte, wie die Finger der Lady unruhig auf den Tisch klopften und ihre Miene sich verfinsterte, begann er, sich zu beeilen. Und tatsächlich lag schon wieder das unschuldige Lächeln auf ihren Lippen, als er endlich nackt vor ihr stand.
    
    Sie betrachtete seinen Körper ausgiebig, Zentimeter um Zentimeter. Ihr Blick blieb kurz an seinem Schwanz hängen.
    
    Sie lachte abfällig, wie über einen schlechten Scherz.
    
    „Umdrehen!", befahl sie. Sie betrachtete ihn auch von hinten ausgiebig. Dann schlug sie ihm mit der Hand auf den Po und befahl ihm, sich wieder zu setzen. Sie fixierte seine Fußgelenke mit Bondage-Tape an den Stuhlbeinen, zog dann seine Arme hinter der Stuhllehne zusammen und fixierte sie dort ebenfalls.
    
    Dann nahm sie Jonas Kleidung und verschwand mit ihr ohne jede weitere Erklärung.
    
    Jonas war kurz davor etwas zu sagen, schwieg dann aber doch.
    
    Mit leeren Händen kam die Lady zurück. Sie setzte sich Jonas gegenüber, blickte ihn fest an.
    
    „Liest du gerne, Jonas?"
    
    Jonas zuckte die Schultern.
    
    „Ja, ab und an...wenn es die Zeit erlaubt..."
    
    „Gut, das ist gut. Lesen bildet, Jonas. Ungemein. Ich ...
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